Selbstfürsorge – eine verbotene Kunst?

23. Juni 2025 | 0 Kommentare

Selbstfürsorge, also sich mal bewusst Zeit nehmen für eigene Wünsche und Bedürfnisse, bewusstes Batterien aufladen. Ganz ehrlich: wie gut kannst du das? Dir selbst Zeit schenken, mit Dingen, die dir gut tun, nur dir – oder vielleicht doch nicht nur? Früher habe ich gedacht und so geht es vielen meiner Klient*innen, dass Selbstfürsorge etwas total egoistisches ist, rücksichtslos und Zeichen von Selbstsucht. Aber mal ganz ehrlich, wie geht es dir auf Dauer, wenn du immer nur machst, tust, rumrennst, für andere da bist? Vermutlich nicht so gut, weil irgendwann findet dein „Akku“, dein Energiehaushalt, dass nicht mehr okay und fängt an zu motzen. Das kann sich je nach deiner Situation in einem Burnout äußern, so dass eine Weile richtig weg vom Fenster bist, oder es geht dir so, wie ich und meine Klient*innen das vor allem in unserer Elternrolle erleben: es kommt irgendwann der Punkt, wo wir aufgerieben sind, von Zur Musikschule fahren, zum Kampfsport, zum Kinderturnen, Mama ich kann die Hausaufgaben nicht, Papa, spiel mit mir, Papa lies mir vor…und dann explodieren bei irgendeiner Kleinigkeit z.B. einem umgekippten Getränk oder einer kleinen Bitte. Wir rasten aus wegen eigentlich nichts, schimpfen oder schreien das Kind/den Freund/die Freundin -da läuft das auch so – an und haben hinterher nicht nur Unverständnis der Freundin/des Freundes oder ein weinendes Kind sondern fühlen uns auch noch mit uns selbst schlecht. Kommt dir das irgendwie bekannt vor?

Nun, das Gute ist, dass jeder von uns aktiv etwas dagegen tun kann. Denn unser Ausrasten kommt dadurch, dass ein Teil von uns einfach die Nase voll davon hat, dass wir uns selbst immer wieder hntenanstellen und unser eigenes Bedürfnis ignorieren. Anders gesagt, so eine Ausrastersituation ist ein Schrei unseres Systems unseres Körpers um Hilfe, um Aufmerksamkeit. Ja, aber wie soll ich das denn hinkriegen mit Job und Kind(ern), Familie, der zu pflegenden Mutter, da ist doch gar keine Zeit für. Dachte ich auch mal, aber eine sehr gute Freundin hat mich motiviert es nur für eine Woche mal auszuprobieren mit jeden Tag fünf Minuten für mich zu gönnen. Fünf Minuten sind nicht sooo viel also habe ich mich auf das Experiment eingelassen – und etwas erstaunliches herausgefunden: fünf Minuten z.B. nur ein Stück am Klavier oder auf der Geige  spielen, Malen, Lesen oder sogar nur sitzen und bewusst atmen – das hat mich runtergefahren. Es hat mich ruhiger gemacht und vor allem ich konnte schon durch nur fünf Minuten ich-Zeit anschließend mich viel entspannter um meinen Sohn kümmern, war offener für seine Wünsche und Bedürfnisse – denn ich hatte vorher meine Bedürfnisse anerkannt, ihnen Raum gegeben. Dank diesem kleinen Experiment wurde mir bewusst, dass Schwierigkeiten, die ich vorher mit meinem Sohn oder auch im Job, im Alltag hatte auf einem Mangel an Achtung gegenüber meinen Bedürfnissen beruht haben. Zum Glück lässt sich das ändern und auch gut mit Familie, Arbeit und Freunden vereinbaren z.B. bin ich abends oft ziemlich ausgelaugt und voll  vom Tag und damit gereizter. Damit ich trotzdem die Zeit vor dem ins Bett gehen mit meinem Sohn genießen und gut für ihn da sein kann, haben wir folgende für beide Seiten gute Lösung gefunden: er darf fünfzehn max. zwanzig Minuten etwas auf youtube schauen z.B. Anna und die wilden Tiere und ich darf in der Zeit Meditieren, mich entspannen und anschließend gute gemeinsame Momente haben.

Was haben ich und mittlerweile auch viele meiner Klient*innen gelernt? Selbstfürsorge ist null egoistisch, im Gegenteil. Denn nur wenn du selbst in deiner Kraft bis, du dich gut fühlst, kannst du auch gut für andere deine Familie, Freund*innen da sein oder auf der Arbeit, die Dinge meistern. Bist du jetzt neugierig es einmal selbst auszuprobieren? Sammele gerne als erste einmal Dinge, die dir gut tun und dann überlege – gerne auch zusammen mit der Familie  wie du sie optimal in deinen /euren Alltag einbauen kannst. Es lohnt sich!!

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